Die Werkstatt

 

Tischlermeister mit Lehrbub und Gesellen in der Werkstatt. Lithographie aus der 1847 veröffentlichten Folge von Berufsdarstellungen "Der Mensch und sein Beruf".

Die Tischlerwerkstatt war eines der Zentren des alten Hofes. Nur durch den Flur von der Küche getrennt, spielte sich dort das Tageswerk der Männer ab. Es war jedoch keine Werkstatt im heutigen Sinne mit Maschinen und maschinellen Werkzeugen.

 

Erst im späten 19. Jahrhundert kamen Antriebe auf. Bis dahin war absolute Handarbeit angesagt. Stechbeitel, Fuchsschwanz, Handbohrer und natürlich der Hobel waren die typischen Werkzeuge. Es wurde gefugt und gezapft, genagelt und geschraubt. Viele Techniken werden heute nicht mehr beherrscht. Eine Revolution war der erste Elektromotor. Lange Transmissionsriemen spannten sich durch die Werkstatt, um die nun möglichen Maschinen wie Kreissäge und Hobelbank zu betreiben. Die Transmissionsverteilung existierte noch bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts.

 

Die Abfälle der Werkstatt landeten als Heizmaterial im Herd und in den Kesseln. So wurde alles ausgenutzt. Erheblichen Platz nahm natürlich auch der Lagerplatz für die verschiedenen Holzsorten ein.

 

Die Vorbearbeitung des rohen Holzes und die Arbeiten in der Werkstatt erledigten die Männer gemeinsam. Wagen, Karren, Möbel und alles andere, was aus Holz zu machen war, bestimmte das Tagewerk.